45. Jahrgang Zieringer Nachrichten-Nr. 94 – Anhang – Seite 8 November 1997
Veröffentlichungen anläßlich unsreres Sippentreffens
Mitteldeutsche Zeitung, 10. Mai 1997

Sippentreffen in Stolberg

Rückkehr zu den eigenen Wurzeln
Nachkommen besuchen nach 400 Jahren das alte Gasthaus


Stolberg/MZ: Heute treffen sich im „Weißen Roß“ in Stolberg 40 Nachkommen des Kilian Weber,der von 1600 bis 1659 gelebt hat. Er bewirtschaftete vor etwa 400 Jahren das „Weiße Roß“. Das Gasthaus in der Ritterstraße war damals eine Adels- und Ritterherberge mit Weinkellerei und Brauhaus. Überliefert wurde unter anderem, dass der Wirt im Dreißigjährigen Krieg den kaiserlichen Obristleutnant Christian Vitzthum von Eckstedt und dessen Männer beköstigen mußte.
Kilian Weber war Bürger, Ratsmann und Ratskämmerer in Stolberg. Sein Besitz soll damals eine ganze Seite des Marktplatzes eingenommen haben. Kilian Weber war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe mit Maria Hundemann stammen zwei Söhne und eine Tochter, die nach Urbach und Nordhausen heirateten.
Nachdem Kilian Webers erste Frau gestorben war, heiratete er 1645 Helena Schrader aus Urbach. Aus dieser Ehe gingen zwei Söhne, Wilhelm und Johann, und eine Tochter, Anna Maria, hervor.
Wilhelm wurde Handelsmann in Nordhausen, Johann wurde durch Heirat mit Margaretha Christine Nebelung Erbhofbauer in Urbach. Die Tochter Anna Maria heiratete Johannes Christopherus Fritsche, der ebenfalls Erbhofbauer in Urbach war. Deshalb konnte das „Weiße Roß“ von den Nachkommen Kilian Webers nicht weitergeführt werden und wurde verkauft. Die heutigen Nachkommen des Kilian Weber, die sich in Stolberg treffen, sind Nachkommen aus der zweiten Ehe. Sie gehören dem Sippenverband Ziering-Moritz-Alemann an und kommen aus allen Teilen Deutschlands nach Stolberg und auch aus England. Es ist das erste Treffen des Sippenverbandes in Stolberg. Viele Mitglieder besuchen erstmalig die schöne alte Fachwerkstadt.

Mitteldeutsche Zeitung, 12. Mai 1997 Sippentreffen in Stolberg

Staatsarchiv half bei der Suche nach den Wurzeln

Im Jahre 1516 eine Stiftung für die Familie begründet

Stolberg/MZ/sb: Etwa 400 Jahre ist es nun her, daß Kilian Weber, seines Zeichens Gast- und Schankwirt einer Adels- und Ritterherberge in Stolberg, allerlei durchziehendes Volk des Dreißigjährigen Krieges bewirtschaftete. Und wie aus einer alten Kontributionsliste hervorgeht, kehrten damals auch Berühmtheiten wie der kaiserliche Obristleutnant Christian Vitzthum von Eckstedt nebst Mannen im heute noch bestehenden „Weißen Roß“ ein. Trotz der schweren Zeiten hatte der Bürger, Ratsmann und Ratskämmerer Weber eine große Familie. Zwei Söhne aus erster Ehe mit Maria Hundemann und weitere zwei Söhne und eine Tochter aus der zweiten Ehe mit Helena Schrader.
Am vergangenen Wochenende trafen sich nun 40 Nachkommen aus der zweiten Ehe Kilian Webers im traditionsreichen „Weißen Roß“ in Stolberg. Helena Schrader stammte von den Zierings ab, die in erster Linie das lange Fortbestehen des Sippenverbandes Ziering-Moritz-Alemann ermöglichten.
Dr. Johann Ziering, einst Domherr in Magdeburg, rief mit seinem Testament 1516 eine Stiftung zur Unterstützung der Studien von Familienmitgliedern ins Leben. Hierbei wurden auch weibliche Familienmitglieder bedacht. „Wie Nachforschungen bewiesen, war Dr. Johann Ziering sogar auf dem damaligen 1.000-Mark-Schein abgebildet, so der Vorsitzende des Sippenverbandes Johannes-Henrich Kirchner.
Den Sippenverband gibt es in dieser Form seit 1935. Die Familienstiftung wurde in der DDR-Zeit aufgelöst und besteht nun nicht mehr. Dokumente sind jedoch immer noch im Staatsarchiv in Wernigerode zu finden.
„Der Verband trifft sich alle zwei Jahre, und wir haben 120 Mitglieder. Unsere Familie hat sich bis nach Australien, Kanada, Kalifornien und Neuseeland ausgebreitet. Bei diesem Treffen waren neue Mitglieder aus England und Südtirol anwesend. Die haben uns über das Staatsarchiv in Magdeburg gesucht und gefunden. Aber auch Mitglieder aus Magdeburg und Urbach, aus nächster Umgebung also, waren gekommen. Diesmal waren sogar zwei geborene Weber da. Sie sind aber mittlerweile verheiratet“, so Schatzmeisterin Renate Böke.
„Die Nachkommen waren vom Treffen sehr begeistert. Sowohl von der Stadt Stolberg als auch von der Rammelburg, zu der wir einen Ausflug gemacht haben. Dazu muß man wissen, dass die Rammelburg für die Öffentlichkeit unzugänglich ist. Da aber 1320 ein Vorfahre von uns Ministeriale auf der Burg war, öffneten sich für uns die Tore. Das war schon ein Erlebnis“, so die Schatzmeisterin weiter.
Das nächste Treffen findet in zwei Jahren in Lüneburg statt.

„Wahrscheinlich gibt es noch viel mehr Familienangehörige, die aber leider nichts davon wissen. Wer sich aber ans Staatsarchiv in Magdeburg wendet, landet früher oder später bei uns“, so Renate Böke.

Dämmert es bei Ihnen schon, ahnen Sie worauf ich hinaus will???

AHNEN - Darum geht es im wahrsten Sinne des Wortes, um unsere Vorfahren. In der heutigen Zeit beschäftigen sich immer mehr Menschen mit ihrem eigenen Stammbaum, manchen dies zu einem Hobby. Dabei sind nicht nur die Lebensdaten und Verwandtschaftsbeziehungen wichtig, sondern auch die Lebensumstände und damit eng verbunden die historische Epoche.
Man kann sich wirklich glücklich schätzen, wenn man von den Großeltern und Urgroßelten schriftliche Dokumente, über und von diesen, auf dem staubigen Dachboden findet, die mitunter über 90 Jahre alt sein können!
Aber irgendwann reichen die geschriebenen Worte nicht mehr aus, man möchte seinen Ahnen in die Augen blicken, sehen wie ihre Heimat, ihr Grundstück, ihr soziales Umfeld aussah. Mit sehr viel Glück findet sich vielleicht eine kleine Schachtel mit wenigen Fotos, die dies ermöglichen!
Man ordnet Fotos, Geburtsurkunden, Taufeinladungen, Sterbeanzeigen, Zeitungsartikel, Einträge der Familienstammbücher und Familienbibeln, Führungszeugnisse, Urkunden, Briefe, Karten, Berichte aus Kirchenbüchern und die mündlichen Überlieferungen der Verwandtschaft (Sie sehen, es gibt zahlreiche Informationsquellen!) und fertigt einen Familienstammbaum an.
Doch früher oder später ist der Informationsgehalt dieser Quellen erschöpft, bzw. weitere Nachforschungen währen finanziell nicht mehr tragbar. Da sitzt man nun vor den Daten seiner Ur-Ur-Ur-Großeltern (wenn man Glück hat, ist man bis hierhin ohne sehr große Probleme vorgedrungen) und ist schon ein wenig verzweifelt, da man nicht so recht weiter kommt.
Aber in der heutigen Zeit gibt es ja das Internet - die unbegrenzte Weite und Fülle an Informationen. Mit einem bisschen Hartnäckigkeit und dem Glück der Dummen findet man auch wonach man sucht, wenn auch über Umwege!!

So, nun will ich endlich auf den Punkt kommen:
Bei nicht ganz unerheblichen Internet-Recherchen, nach wochenlangen Bemühungen stieß ich auf die Seite von zwei Hobby-Ahnenforschern (http://www.dumrese.de). Diese beschäftigen sich mit der Zieringschen Familienstitung, die 1604 ins Leben gerufen wurde und auf dem Testament von Dr.Johann Scheyring basiert. Sie erstellten Tafeln mit den Nachkommen des Bruders Emeran Scheyring (Ziering), da Johann kinderlos verstarb.
Wie Sie aus den obigen Artikeln entnehmen konnten, haben sich die Nachkommen über die ganze Erde verbreitet. So ist es auch nicht verwunderlich, dass zahlreiche Bürger von Kleinleinungen Nachkommen dieses ehrwürdigen Emeran Scheyring sind!!!

Im Folgenden werde ich Versuchen, die wichtigsten Informationen zusammen zu stellen, um ihnen einen Überblick zu verschaffen. Dabei verwende ich nur die Seitenzweige des Stammbaums, die nach Kleinleinungen führen. Aus Gründen des Datenschutz werden aber nur Informationen von Personen dargestellt, die verstorben sind. In unserer kleinen Gemeinde dürfte es aber nicht schwer fallen die verwandtschaftlichen Beziehungen zu erkennen. Schauen Sie doch erst einmal in der 14. Generation nach, ob Sie einen bekannten Namen finden!